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Gegen Alkoholsucht kämpfen ist wie der Kampf gegen Windmühlen

Es ist noch nicht lange her, da wurde der Tod von Nadja Abd el Farrag auf den sozialen Medien zerpflückt. Nun ist mit Michael Madson ein weiterer Prominenter, der auch durch seine Alkoholprobleme von sich reden machte, auf traurige Weise wieder ins Licht der Öffentlichkeit gerückt.


Er soll laut verschiedener, von MSN zitierter Quellen, bis zuletzt "gegen Alkoholsucht gekämpft" haben, kurz vor seinem Tod trocken gewesen sein und "konsequente und tapfere Anstrengungen, sein Leben zu ändern", unternommen haben. Er habe es aber nie geschafft, "dauerhaft nüchtern zu bleiben". Weiter wird erwähnt, dass er gerichtlich "zu Treffen der Anonymen Alkoholiker verdonnert" war.

Wie ich schon in meinem Post zur Geschichte von Nadja Abd el Farraq gezeigt habe, kann der Teufelskreis aus Kampf, kurzzeitigem „Erfolg“ und Rückfall nur durch Selbstermächtigung, Erlaubnis und Zuversicht durchbrochen werden. Und das ist kein Kampf und auch kein trockenes Leben. Anstrengend? Ja. Immer wieder mal. Aber niemals so sehr, wie das permanente Verstecken, Verdecken und Leugnen der eigenen Integrität. Es geht um LEBEN – nicht um ÜBERLEBEN..


Weshalb echte Unabhängigkeit nie trocken oder anonym ist


In der „Sober Szene“ wird viel zu viel über Machtlosigkeit, Prognosen und Rückfälle gesprochen.Egal ob „trockener“ oder „nasser“ Alkoholiker, alles dreht sich um die Macht von Alkohol und wie man sich dafür schützen und dagegen wehren kann. Worüber selten oder gar nicht gesprochen wird: Freude. Zuversicht. Selbstwirksamkeit. Statt dessen wird davor gewarnt. Ein Feld aus Angst und Schuld und Scham kultiviert.


Ein Satz, der mir in Ratgeberliteratur, Biografien "trockener Alkoholiker" und Selbsthilfegruppen immer wieder begegnet ist: "Du bist und bleibst Dein Leben lang ein Alkoholiker (weil Du nicht kontrolliert Alkohol zu dir nehmen kannst). Im besten Fall schaffst Du es, ZUFRIEDEN TROCKEN zu werden." Vorausgesetzt, man vermeidet den Rest seines Lebens alles, was an Alkohol erinnert. Und meidet Begegnungen, mit Menschen die Alkohol trinken. Und Tankstellen. Und den Blick in die Supermarktregale. Und natürlich nicht zu vergessen alkoholfreien Sekt, Bier und ähnliches Teufelskram. Ich habe im Blog-Artikel "warum schöne Gläser ab jetzt verboten sind" einen (nur leicht) ironischen Blick darauf gezeigt.


Ja. Kann man machen. Aber ehrlich: Mich wundert es nicht, dass sich ein "zufriedenes, trockenes Leben" nach endlosem Kampf anfühlt und ein "verdonnert werden" zu Selbsthilfegruppen dann als Strafe und nicht Rettung empfunden wird. Jedenfalls für Menschen, die unter Freiheit, Lebendigkeit und Genuss mehr verstehen als ein trockenes Leben.


Ähnlich sehe ich das Etikett "anonym". Was zunächst nachvollziehbar scheint (Angst vor Konsequenzen, wenn man sich als Alkoholiker outet) ist in Wirklichkeit eine offene Tür für Rückfälle. Denn solange Sie sich dafür schämen, krank gewesen zu sein statt stolz auf ihre Leistung, sich davon befreit zu haben, so lange reicht ein abwertender Blick von außen und ihr unabhängiges Leben bricht wie ein Kartenhaus zusammen. Und nebenbei erwähnt: Ich habe für meine Offenheit bisher nur Anerkennung und Wertschätzung erfahren.


Alkohol und Abhängigkeit sind nicht das Zentrum Ihres Lebens – es sei denn, Sie machen sie dazu.


Denn Sie sind kein „unheilbarer Alkoholiker“ in einer Endlosspirale zwischen Trockenbleiben und Nässevermeiden. Freiheit und Unabhängigkeit sind Ihr Betriebszustand und es ist Zeit für ein Re-Set und neue Programme. Es ist leicht, das zu vergessen, solange man sich in einem Umfeld aufhält, wo sich alles um Probleme und Abhängigkeit dreht.


Und so banal es klingt, der Gamechanger ist, sich dafür zu entscheiden, sich ab jetzt mit etwas anderem zu befassen. Mit dem was Sie vom Leben wollen. Wer Sie sein wollen.

Deshalb hören Sie auf, gegen Windmühlen zu kämpfen. Hören Sie auf, sich um Rückfälle zu sorgen. Und beginnen Sie, r echte Unabhängigkeit Sorge zu tragen.


Und Sie müssen nicht warten, bis Sie eine Diagnose haben oder krank werden. Sie können JETZT neu wählen. Sich selbst und ein nachhaltig unabhängiges Leben.


Ich stehe mit meiner Geschichte und meinem Angebot dafür, dass es möglich ist, egal wie bedrückend und anstrengend Ihre aktuellen Umstände gerade sind. Schreiben Sie mir.

ree

Zitierte Quellen: msn.com


 
 
 

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