Unabhängigkeit ist manchmal ganz schön schwer (aus-) zu halten
- Stella

- 12. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 1. Juli
Weshalb es sich dennoch IMMER lohnt und wie es geht

𝐏𝐞𝐧𝐠! Mit Wucht ist die Farbpatrone gegen die Tür im Flur geknallt. Und was sie während meines Versuchs, den eingetrockneten Drucker wieder zum Laufen zu bringen, nicht getan hat, tat sie jetzt im Überfluss. Farbe ausspucken, schön gesprenkelt, vom Parkett, über die frisch gestrichene Haustüre, bis hin zu Jacken an der Garderobe.
Und wäre es nicht die grüne Tintenpatrone, könnte man meinen, auch mein Gesicht habe reichlich abbekommen. Denn das ist knallrot. Vor Wut. Vor Scham. Und vor Anstrengung, die hochsteigenden Tränen zu unterdrücken.
Ich lasse mich auf den Boden sinken, der Jähzorn und die Wut weichen verzweifelter Leere. Mein Blick fällt ins Schlafzimmer, wo sich die Kater gerade langsam wieder unter dem Bett hervorwagen. „Was tue ich hier eigentlich“ frage ich mich. Nicht zum ersten Mal.
Diese Zeilen sind ein Auszug aus meinem biografischen Roman "Darf's ein bisschen mehr sein".
Die beschriebene Szene hat sich genau so abgespielt.
Vor einigen Monaten.
Lange, nachdem für mich Alkohol völlig irrelevant war.
𝐔𝐧𝐝 𝐳𝐮𝐦 𝐞𝐫𝐬𝐭𝐞𝐧 𝐌𝐚𝐥 𝐳𝐨𝐠 𝐢𝐜𝐡 𝐦𝐢𝐜𝐡 𝐦𝐢𝐭 𝐦𝐞𝐢𝐧𝐞𝐫 𝐅𝐫𝐚𝐠𝐞 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐳𝐮𝐫ü𝐜𝐤, 𝐮𝐦 𝐬𝐢𝐞 𝐞𝐫𝐬𝐭𝐦𝐚𝐥 𝐭𝐡𝐞𝐨𝐫𝐞𝐭𝐢𝐬𝐜𝐡 𝐳𝐮 𝐚𝐧𝐚𝐥𝐲𝐬𝐢𝐞𝐫𝐞𝐧.
In den Monaten zuvor hatte ich neue Sicherheit bekommen. Zum ersten Mal hatte ich mir erlaubt, mir Unterstützung zu holen und einen Schritt zur Seite zu gehen:
weg vor meinem Perfektionismus,
weg von meinem Anspruch alles alleine zu schaffen
weg von meiner Überzeugung, dass meine Intelligenz und meine Fähigkeit, Wissen schneller als jeder andere in sich aufzusaugen, viel wichtiger seien, als „die ganze Gefühlsduselei“
Ich stand auf, wischte mir energisch die Tränen aus den Augen, griff zum Telefon und rief meinen Coach und Mentor an: „Timo? Hast Du einen Moment Zeit für mich? Ich stehe grade davor, alles wovon ich dachte, ich könne es inzwischen besser, wieder an die Wand zu fahren. Ich will das nicht mehr. Bitte hilf mir.“
𝐔𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐧𝐧?
Dann haben wir gemeinsam dafür gesorgt, dass mir das gelingt.
𝐒𝐞𝐢𝐭𝐡𝐞𝐫 𝐡𝐚𝐛𝐞 𝐢𝐜𝐡 𝐦𝐢𝐜𝐡 𝐧𝐢𝐞 𝐰𝐢𝐞𝐝𝐞𝐫 𝐢𝐦 𝐒𝐭𝐢𝐜𝐡 𝐠𝐞𝐥𝐚𝐬𝐬𝐞𝐧.
𝐇𝐞𝐮𝐭𝐞 𝐛𝐞𝐠𝐥𝐞𝐢𝐭𝐞 𝐢𝐜𝐡 𝐌𝐞𝐧𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐚𝐮𝐟 𝐢𝐡𝐫𝐞𝐦 𝗪𝐞𝐠, 𝐡𝐞𝐫𝐚𝐮𝐬 𝐚𝐮𝐬 𝐀𝐛𝐡ä𝐧𝐠𝐢𝐠𝐤𝐞𝐢𝐭, 𝐒𝐮𝐜𝐡𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐮𝐜𝐡𝐞, 𝐡𝐢𝐧𝐞𝐢𝐧 𝐢𝐧 𝐔𝐧𝐞𝐫𝐬𝐜𝐡ü𝐭𝐭𝐞𝐫𝐥𝐢𝐜𝐡𝐞 𝐔𝐧𝐚𝐛𝐡ä𝐧𝐠𝐢𝐠𝐤𝐞𝐢𝐭.
Ich kenne die Herausforderungen.
Ich kenne den Weg.
In meinem Räumen können wir ihn gemeinsam entdecken.
In Deinem Tempo.
Zu Deinen Wünschen.
Den ersten Schritt, heraus aus dem Teufelskreis aus Freikämpfen und Rückfällen musst Du alleine gehen. 𝐀𝐛 𝐝𝐚 𝐛𝐢𝐧 𝐢𝐜𝐡 𝐚𝐧 𝐃𝐞𝐢𝐧𝐞𝐫 𝐒𝐞𝐢𝐭𝐞. Nicht als Reiseleiterin, sondern als Reisebegleitung.



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